Tauchst du auch ab?

Liebe Schwester,was macht diese Zeit gerade mit dir? Der quirlige, schnelle Wassermannmonat ist wieder vorüber – mich hat es passend zum Wassermann-Neumond erstmal umgehauen und mit Fieber ins Bett gedrängt. Reinigung, Entgiftung, Neuanfang. Nachdem ich möglichst radikal alte Muster und Denkweisen und Gewohnheiten ins Feuer geworfen hatte.Eins dieser Muster war Ablenkung. Das Außen wichtiger nehmen als das Innen. Das, was Lärm macht und direkt sichtbar ist, anschauen und dabei vergessen, dass die Unendlichkeit eigentlich in der anderen Richtung wartet.Im Innen. Im Dunkeln. Unter den Schichten. In der Stille. Zwischen den Programmpunkten und zwischen den Gedanken.Durch meinen erzwungenen Rückzug musste selbst Karneval dieses Jahr an mir ungefeiert vorüberziehen. Alles Wassermannverrückte und Schnelle und Sich-Überschlagende habe ich diesmal ausgelassen.Bis in die Fische hinein. Denn diese Qualität jetzt – der Fischemonat – ist wieder ganz anders. Von der Luft wieder hinunter ins tiefe Wasser. In dem sich alles auflöst, was Struktur hat. Oder Pläne. Oder Regeln. Auch Klarheit, die zunächst wieder in Illusion und Traum verschwimmt.Ich bin dankbar, dass ich direkt über Bord in meinen tiefen inneren See geworfen wurde. Und so noch tiefer sinken und tauchen und mich treiben lassen konnte und kann.Für jede von uns hält die Fischezeit einen Taucheranzug bereit. Einen tiefen See, ein unendliches Meer aus Nichtstunmüssen, Träumen und vor allem aus Sehnsüchten, die uns neugierig machen, uns locken können, dem Fallen und Ertrinken im Nichts mal nicht energiereich und aktiv zu widerstehen. Sehnsucht nach Weite, nach Tiefe, nach Auflösen, Aufwachen, nach Ewigkeit.Es ist ein Geschenk, das wir annehmen können. Und wenn deine Zeit das nur mal 5 Minuten vor dem Schlafengehen zulässt.Das Geschenk, einfach so Löcher in die Luft zu schauen.Das Geschenk, die Augen zu schließen und ohne Zielgerichtetheit das Dunkel zu empfangen, vielleicht ein paar inneren Farben, Formen gelassen zu folgen und sie weiterschwimmen zu lassen.Das Geschenk der Leere und des Schmelzens ins Nichts hinein. Wenn wir es kurz wagen, die Grenzen nicht am Auflösen zu hindern, sie gehen lassen und eins zu werden. Mit allem. Mit uns selbst.Das Geschenk, das so winzig wirkt, und so in die „falsche“ Richtung fließt, weg vom spannenden Außen in den inneren Raum – dieses Geschenk bereitet uns wunderbar vor auf die Zeit, die in einem Monat anbricht.Die Widderzeit mit Frühlingsbeginn und Neustartenergie. Über die ich jetzt noch nicht schreiben mag, weil ich jetzt noch im tiefen Ozean meines Herzens schwimme, sinke, mich von den Wellen tragen lasse, die die Informationen und Botschaften des gesamten Meeres in sich bergen… und so den Weg viel besser wissen als ich, als wenn ich strample und kraule und mit Kompass versuche, meine Richtung zu bestimmen.Jetzt ist – noch – die Zeit, das Steuer loszulassen, zu vertrauen und einfach zu beobachten, wohin wir getragen werden, wenn wir mal nichts entscheiden.Und dann wird sich uns ein neuer Startpunkt zeigen – wenn die Zeit wieder reif ist aufzutauchen, bewusst zu springen, an Land zu gehen oder ein Ruder in die Hand zu nehmen.Dann kommen andere Geschenke.Jetzt noch – Sinken, Auflösen, bevor wir uns wieder neu zusammensetzen…

AHE!

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