Feuer und Wasser
Liebe Schwester,
gestern hat wieder ein neuer Mondzyklus begonnen und wir haben im Kreis am Feuer zusammengesessen und in uns hineingefühlt, was in der nächsten Zeit in uns Raum braucht, um geboren zu werden, zu wachsen und Erfüllung zu finden. Die dunkle Mondin im Krebs. Da, wo sie zu Hause ist. Ihr Zeichen. Einmal im Jahr finden dort, im Wasserzeichen der Gefühle, Sonne und Mond zusammen, um einen Samen zu legen, der ganz aus dem Gefühl, der Intuition heraus gepflanzt wird. Der ganz mit Herz und Emotionen und Tränen (egal ob Tränen der Freude oder der Melancholie oder Berührtheit) gegossen werden darf. Spürst du die Krebszeit? Wo dein inneres Kind bemuttert werden will? Wo du selbst in dir vielleicht große Muttergefühle und einen Wunsch zu unterstützen und zu nähren in dir empfindest? Wo du ganz nah an deinen Bedürfnissen (und zuweilen auch an deiner Bedürftigkeit) bist? Und wo es gleichzeitig leicht ist, dich in andere einzufühlen, weil einfach überall dein Herz berührt wird? Und wenn es sich ganz anders anfühlt in dir – vielleicht nimmst du eine leise Sehnsucht nach Ruhe wahr mitten in dem Sommertrubel? Einen zarten Wunsch, innezuhalten und mit dir zu sein? Jedes Jahr zum Sommerbeginn ist diese Zeit des Krebses, der eigentlich besser in den Winter und die Raunächte zu passen scheint, weil er so kuschelig ist und sich so gern zurückzieht in Familienzeit und einen sicheren Kokon. Doch gerade die vermeintlichen Gegensätze machen das Leben so unglaublich rund und voll und wundervoll widersprüchlich und unbegreiflich;-) …Unlogik ist übrigens auch eine Sache der Krebse und der Krebszeit… Mitten in der Sonnensommerzeit braucht es das Wasser. Braucht es den Ausgleich. Die feurige, heiße Zeit kann nur so wunderschön Fülle entstehen lassen, wenn genug Wasser da ist. Wenn die Quellen sprudeln, wir verbunden sind mit unseren Gefühlen, während wir tun und machen und umsetzen. Wenn du am Rande ein bisschen Astrologie verfolgst, hast du vielleicht mitbekommen, dass zeitgleich mit dem Krebsneumond auch noch ein Zeichenwechsel des Mondknotens vom Stier in den Widder stattgefunden hat. Und zwar für die nächsten 18 Monate. Und Widder ist ein Feuerzeichen. DAS Feuerzeichen überhaupt;-) Und der Mondknoten gibt ein bisschen die Richtung vor jetzt. Schnell, direkt, impulsiv, klar, ohne Umschweife und sehr bei sich selbst. Im Krebs sind wir indirekt, zwei Schritte vor und seitwärts und unglaublich empfindsam und kümmernd. Mutter-Kind-Energie pur. Der Widder ist eher Krieger. Und immer zwei Schritte voraus. Und doch ergänzen sich diese zwei Energien in uns jetzt und unterstützen sich gegenseitig. Jetzt im Krebs sind wir gut verbunden mit unserer Intuition und unseren Bedürfnissen. Auch denen der anderen. Und der Widdermondknoten hilft dir, dass du nicht nur an die anderen denkst, sondern dich selbst an erste Stelle setzt. Damit du alle Teile von dir mitnimmst. Und nichts auf der Strecke bleibt, bloß weil andere diese Facetten von dir nicht gut gebrauchen können. Spüre, wer du bist, tief drin, im Innen. Spüre, was du brauchst, was dir guttut. Fühle dein Herz in allem, was dir in den Sinn kommt und lass den Kopf mal ruhen. Und gern auch immer wieder deinen Körper. Der will auch Ruhe und Ausgleich und Genuss. Und dann geh für dich. Mutig wie ein Widder. Geh für dich, deine Anliegen, deine Wünsche. Geh für dich, denn du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Geh deinen Weg in deinem ganz eigenen Tempo (und das kann jeden Tag anders sein). In Selbstliebe. In Selbstfürsorge. Im Vertrauen, dass du für dich sorgen kannst. Und das Leben sorgt auch für dich, im Zweifel genau passend – nicht zu früh, nicht zu spät, nicht zu viel, nicht zu wenig. Die Feuerkraft des Widders ist auch in dir. Genau wie die sanfte Krebsseite. Lass dich nicht antreiben oder pushen. Und lass dich nicht bremsen oder kleinmachen. Weder blinder Aktionismus noch Angst sind gute Ratgeber. Nimm deine Gefühle mit. Geh für dich, aber geh nicht ohne dich. Feurige Kriegerin. Sanfte Mutter. Nimm dich mit auf deinem einzigartigen Weg. Jeden Teil von dir. Mitten durchs Feuer. Und über das Wasser. Nimm die Fackel in die Hand. Und dann tauch wieder tief ins Meer. Durch den Vulkan. Und hoch über die Berge. In Schleifen. In Kurven. Geradlinig und aufrichtig. So wie du bist. Jeder Teil gehört zu dir. Göttin. Frau. Und da ist nichts, was du „loswerden“ musst oder „abschneiden“ oder verändern. Du veränderst dich ohnehin in jedem Augenblick. Deine Gefühle führen dich sicher. Wasser findet seinen Weg… Alles, was es braucht, ist zwischendurch mal innezuhalten. Deinen Herzschlag zu spüren. Deinen eigenen Rhythmus. Zu lauschen. Und dieser tiefen Weisheit in dir zu vertrauen. Und zu folgen. Immer wieder neu.AHE!
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