Sommersonnwende

Heute ist Sommersonnwende – der längste Tag des Jahres.

Gerade erst sind doch die Tage so richtig sonnig und hell geworden, es ist leichter geworden im Außen, fröhlicher, unbekümmerter und freier. Und da soll sich die Sonne schon wieder wenden und die Tage sollen wieder langsam kürzer werden…?

Das anzunehmen ist wirklich zu leben. Voll und ganz.

Das Leben geht nie immer nur linear in eine Richtung – immer heller, immer mehr, immer größer, immer… Das Leben hier auf der Erde ist zyklisch wie die Erde selbst, ein Ab, ein Auf, ein Winter, ein Sommer, ein Abschied, ein Neubeginn,…

Dadurch erhalten wir immer wieder Gelegenheit, uns zu freuen über das, was gerade ist. Denn wie sehr könnten wir Freude genießen, wenn wir die Trauer nicht kannten? Wie sehr könnten wir uns über die Strahlen der Sonne freuen, wenn wir gar nicht wüssten, was Kälte ist?

In jedem „Auf“ haben wir so Gelegenheit, das Jetzt zu wertschätzen, gerade WEIL wir das „Ab“ schon erlebt haben.

In jedem „Ab“ haben wir die Möglichkeit zu vertrauen, dass alles sich jederzeit wieder verändert und nie immer alles so bleibt wie es ist. Und die Möglichkeit, das „Ab“ in Energie umzuwandeln, Energie der Hoffnung, Energie der Annahme, Energie des Vertrauens, Energie der Wut, die aus der Machtlosigkeit eine Selbstermächtigung macht. Energie der Sehnsucht nach dem „Auf“, die uns kreativ macht und in unsere Schöpferinnenkraft katapultiert.

Die Natur ist gerade in die Fülle gelangt. Und auch viele Menschen spüren wahrscheinlich gerade wieder den Aufbruch und in vielen Bereichen Erfüllung.

Meine Kreise finden z.B. nun auch wieder in Seminarräumen statt, mein Mädchencamp mit Tipiübernachtungen in 2 Wochen steht vor der Tür, alles ist ent-spannter und einfacher geworden… Die Tage länger, sonniger…

Und dann – die Wende? Wieder dunkler? Wieder unfreier?
Wir werden sehen. Sicher nicht schon wieder diesen Sommer. Im Herbst?

Ich glaube, der gesellschaftliche Zyklus, in dem wir uns gerade befinden, folgt gerade einem eigenen Rhythmus. Und in diesem genieße ich gerade die Lockerungen. Gleichzeitig weiß ich, dass dies nach wie vor eine Zeit der Des-Illusionierung ist, Ent-Täuschung und nicht alles schon so „hell“ ist wie es gerade scheint, aber das macht nichts… ich säe einfach weiter und dünge, was noch im Dunkeln liegt, im Wissen und Vertrauen, dass die Wurzeln längst tief und genährt wachsen und dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich auch im Außen auf allen Ebenen die WIRKLICHE Blüte entfaltet.

Die Blüte einer jeden Frau und Schöpferin, die die Welt verschönert und in Entfaltung bringt. Die Blüte der Erde, deren Schwingung sich erhöht und mit der wir gemeinsam schwingen und tanzen können, bis auch sie sich ganz heil zeigt. Die Blüte unserer Gedanken, die sich in Frieden, Harmonie, Freude, Freiheit, Liebe und Gemeinschaft erfüllen.

Die Blüte unserer wahren Natur – verbunden mit unserer Seele, unserem Herzen, unserem weiblichen Weg…mit jedem Ab und jedem Auf… spiralförmig immer mehr zu uns selbst, in unsere Mitte.

Und so feiere ich die Mitte des Jahres, die Sommersonnwende, als Höhepunkt des Lichts und lasse die Tage dann ganz gelassen ihrem Zyklus folgen und wieder nach und nach kürzer werden. Jede Phase hat ihre Berechtigung.

Und im Inneren leuchten wir sowieso. Immer.

AHE!

 

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