Gedicht der Stille
Ich fühle nach innen.
Sanft, ohne Eile
schließt sich das Tor.
Da bin ich.
Da ist –
Herz
Tiefe
Leere
und Fragezeichen.
Verschlungene Pfade,
verschlingendes Moor.
Ich bin.
Ich bin –
Seele
und Wasser
und Erde
und Punkt.
Wortlose Stimmen in mir
singen im Chor.
Ich darf.
Und seufzend, erleichtert
steigt Lächeln empor.
Ich darf sein,
ich darf leben,
ich darf brodeln,
mich drehen.
Darf mich wälzen,
darf schweigen,
mich von innen ansehen.
Und ich steige –
gelassen und friedvoll
und wissend –
und schreite
durch den nebligen Vorhang
in Würde…hervor.
(Das Gedicht ist am 16. März 2020 entstanden, als die Welt ganz still wurde um mich herum und die offizielle Gelegenheit ausgesprochen war, wegen eines Virus‘ zu Hause zu bleiben, Maschinen still standen, Schüler nicht zur Schule strömten, ich habe draußen geschlafen im Frühling und die Autobahn war nicht zu hören, die Pausentaste war gedrückt und ich durfte ins Innen fallen, um wieder ein Stückchen mehr in mir selbst als im Außen zu finden…Danke.)
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